Qualle am Arsch

nesselqualle
Vor langer, langer Zeit fuhr ein junges Paar Jugoslawiens Küstenstraße entlang. Mit ihrem Kleinwagen, beladen voller Utensilien, die man für einen Campingurlaub braucht, waren beide auf der Suche nach einem romantischen Zeltplatz.

Zwischen Zadar und Sibenik entdeckten sie einen Campingplatz direkt am Meer. Die Verwunderung des jungen Mannes war groß, als er all die Leute im Evas- und Adamskostüm herumlaufen sah. Auf der Preisliste in der Rezeption erfuhr das junge Paar, es war auf einem FKK-Campingplatz gelandet.

Egal, der Platz war schön, also schlugen sie unter einem Feigenbaum ihr Zelt auf. In dieser Gegend war es im September noch sehr warm, daher zog der junge Mann sein T-Shirt aus. Die Jeans wechselte er mit der Badehose, da er viel zu gschamig (prüde) war, um sich in der Öffentlichkeit nackt zu bewegen. Seine Freundin, die schon einige FKK-Besuche hinter sich hatte, entledigte sich sofort ihrer Kleider. Erst als es dunkel wurde. wagte es auch ihr Begleiter und schloss sich den Gepfogenheiten an. Er zog seine Badehose aus, doch hielt er sich brav in unmittelbarer Reichweite des Zelts auf.

Am nächsten Morgen war Baden angesagt und es kostete der jungen Frau eine Menge an Überredungskunst, ihren Freund zu überzeugen, sich von seiner Badehose zu trennen. Nach dem Frühstück war es dann soweit. Mit einem Blick nach links und nach rechts, versicherte sich der junge Mann, dass er nicht beobachtet wurde. Hurtig schlüpfte er aus der Badehose und rannte mit vorgehaltener Hand vor sein edles Teil in Richtung Strand.

Seine Freundin war bereits längst vor ihm zum Meer losmarschiert. Bis an die Knie im Wasser genoss sie vergnügt das Spiel der Wellen. Etwas erschrocken vernahm sie ein platschendes Geräusch, denn mit rasender Geschwindigkeit sprang ihr Freund in die Fluten. Im Meer konnte er seine Blöße verdecken, was ihm ein gewisses Gefühl von Sicherheit vermittelte.Die angenehme Temperatur des Meerwassers, die Sonne und der wolkenlose Himmel, stimmten das junge Pärchen fröhlich. Der junge Mann schwamm mit flotten Zügen davon, um vor seiner Freundin ein wenig anzugeben. Beim Zurückschwimmen spielte er "Toter Mann", indem er sich schwerelos auf dem Rücken im Wasser treiben ließ.

Oh weh, plötzlich stach ihn etwas entsetzlich ins Hinterteil, was ihm einen fürchterlichen Schrei entlockte. Es brannte so stark, als wäre sein Arsch von einer Zigarette traktiert worden. In athletischem Tempo, wie vom Teufel gehetzt, strampelte er ans Ufer, wo ihn seine Freundin schon erwartete. Zum Glück war die Dame im Berufsleben Arzthelferin und wusste sofort was zu tun war.

Mit einer Pinzette zog sie ihm kleine durchsichtige Schläuche aus dem Hintern- Es waren, wie sich herausstellte, Tentakeln einer vermutlich noch jungen Nesselqualle. Die Prozedur war nicht gerade angenehm, denn nach dem Entfernen der Fremdkörper, musste die Stelle noch mit Alkohol desinfiziert werden. Gut, dass es im Kiosk auf dem Campingplatz hochprozentigen Schnaps gab.

Die nächsten Tage waren für den jungen Mann keineswegs erholsam. Auf einer Arschbacke sitzend, verweilte er zunächst einmal auf einem Campingstuhl. Endlich erschien ihm auch die Nacktheit als Vorteil, da ihm Klamotten beim Strandwandern vermutlich nur zusätzliche Schmerzen zugefügt hätten. Am Schlimmsten war es in der Nacht, denn er musste auf dem Bauch liegend schlafen. Ein unterbewußtes Umdrehen im Schlaf, vermittelte ihm einen brennenden Schmerz am Arsch.

Obwohl der Arsch des jungen Mannes einige Tage, wie bei einem Pavian, rot in der Sonne leuchtete, war es noch ein schöner Urlaub geworden. Doch nach diesem Erlebnis, nahm er nur noch im Neoprenanzug Kontakt mit dem Meer auf, was für einen Windsurfer eigentlich vernünftig ist. Schwimmen im Meer aber, war für die nächsten Jahre gestrichen.

Anmerkung: Der junge Mann war ich selbst, worauf ich meine Freizeit nur noch mit Windsurfen am Gardersee und auf bayrischen Gewässern verbrachte.

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