Durch Adobe geschädigt
Adobe stuft den Flash-Player als gefährlich ein
Beim Versuch ein SWF File zu öffnen, erscheint in einigen Browsern ein Symbol mit dem Link zur Adobe-Webseite www.adobe.com/products/flashplayer/end-of-life.html Zuerst öffnet sich ein kleines Fenster mit folgendem Hinweis:
"Sie befinden sich außerhalb der USA? Auf der Adobe-Website für Ihre Region finden Sie Informationen zu den für Sie relevanten Preisen, Angeboten und Veranstaltungen."
Folgt man den Link "Zur Webseite für Deutschland", listet Adobe Informationen zur Produkteinstellung von Adobe Flash Player auf. Weiter unten bietet der Konzern Produkte an, die keineswegs eine Entschädigung für den abgeschossenen Flash Player bieten. Da ich dieser Firma absolut kein Vertrauen mehr schenke, distanziere ich mich von Adobe-Produkten und greife lieber zu anderen Alternativen:
Für den resourcenfressenden Acrobat gibt es zahlreiche und bessere PDF-Lösungen. Anstelle von Photoshop, dem total überteuerten Foto- und Grafikprogramm, verwende ich alternativ die kostenlose Anwendung GIMP.
Das Adobe Flash-Plugin in Browsern wurde dauerhaft deaktiviert, daneben den Nutzern geraten, alles was "Flash" heißt, vom Computer zu verbannen. Vermutlich standen die Kosten für eine vernünftige Weiterentwicklung im Wege. Eine Unfähigkeit der Programmierer lässt sich ebenfalls nicht von der Hand weisen.
Etliche Stunden für Umbaumaßnahmen
Adobe hat mir mit dem Abschalten des Flash-Players etliche Mehrarbeit auf's Auge gedrückt. Es war notwendig, den Artikel über meine steirische O.R.A. Harmonika umzubauen. Die ursprünglich mit SWF erstellten Klangausgaben der Melodie- als auch Basstasten, bedurften einer totalen Überarbeitung. Der Ton jeder einzelnen Taste wird nun mit einem versteckten HTML5-Player wiedergegeben.
Simulation der Tasten meiner Harmonika
Als ich einen Musikkollegen die etwas eigenartige Stimmung meiner O.R.A.-Quetschn vorführen wollte, stand ich vor einem Rätsel. Die Simulation des Griffbretts sowie der Bässe funktionierte nicht mehr. Beim Drücken einer Taste, sollte der Ton erklingen und zugleich die Tonart eingeblendet werden. Auweh, mir fiel ein, die ganze Schose basiert ja auch auf Flash. Nun hieß es wieder tüfteln, den Code austauschen, dazu musste jede einzelne Taste umprogrammiert werden. Ein einfacher MP3-Player spuckt nun einen Ton aus und zeigt ihn unten an. Um den Player zu verstecken, wird einfach unter <audio> die Anweisung "controls" weggelassen. HTML5 macht's möglich!
Mein Mittelalter-Portal teilweise funktionslos
Die Webseite "Mittelaltert-Portal" musste ich ganz aus dem Netz nehmen, da sie bis zu 50% aus Flash besteht. Tausende Dateien müssten umgestaltet werden, damit die Seite wieder internetfähig wäre. Hier kommt ein weiterer Todeskandidat ins Spiel, das Flash-Video-Format FLV. Über 40 Mittelalter-Videos, die ich vor Jahren von YouTube in mein Mittelaltert-Portal eingebettet hatte, können nicht mehr wiedergegeben werden. Zum Glück speicherte ich alle Videos zusätzlich auf eine externe Festplatte und kann sie mit einer entsprechenden Anwendung von FLV nach MP4 konvertieren.
Der Tod von Flash und die Folgen
Das Flash-Video-Format FLV von Adobe Systems wurde vor langer Zeit und bis zum Tod des Flash-Players, häufig für Online-Videos verwendet. YouTube, Hulu, Vevo und viele andere Streaming-Video-Dienste unterstützten dieses Format. Über Browser-Plugins war es bislang möglich, FLV-Videos wiederzugeben. Auf Webseiten, die noch FLV-Streams beherbergen, kann man sich nicht einmal mehr über eine Fehlermeldung erfreuen. Stattdessen erscheint nach angeratener Entfernung des Flash-Plugins, eine gähnende Leere.
Der Tod von Basel als Laufband
Es gelang mir einige Dateien in meinem Mittelalter-Portal durch JavaScript und CSS zu ersetzen, wie beispielsweise die, als Laufband dargestellte spätmittelalterliche Malerei aus dem 15. Jh. des Basler Totentanzes. Einst durch Flash ActionScript gesteuert, übernimmt nun JavaScript diese Aufgabe. Lange Zeit hatte ich gebüffelt, um die flasheigene Programmiersprache ActionScript zu erlernen. Es gelang mir immer besser, hochkomplexe Anwendungen in Macromedia Flash MX zu erstellen. Obwohl Adobe inc. später das Programm von Macromedia übernahm und weitgehend verbesserte, begnüge ich mich mit der Vorgängerversion. Ehrlich gesagt, Adobe Flash war mir zu teuer und die Version von Macromedia erfüllt voll und ganz meine Ansprüche. Für mein Mittelalter-Portal waren die, mit Flash MX erstellten Animationen fast unersetzbar. Viele objektorientierte Listings ersetzten die manuelle Gestaltung von Elementen in der Zeitleiste. Bei der Zeitleiste handelt es sich um ein Bedienfeld von Flash MX. Mit sog. Tweenings ließen sich Bewegungen und Formen von Grafiken und Bildern manuell generieren. Um die Eigenschaften nicht Bild für Bild einzeln vornehmen zu müssen, konnte man diesen Vorgang mit ActionScript automatisieren. Hier konnte die Steuerung durch CSS3 ersetzt werden, um gänzlich auf Flash zu verzichten.
JavaScript Laufband Totentanz von Basel
Während lokale Fremdprogramme wie FLV-Media Player, VLC-Media Player, Format Player, Photostage Diashow und viele andere Player, selbst heute noch kein Problem mit FLV-Videos haben, streiken sämtliche Windows Standard-Programme, um FLV-Videos auszuführen. Die Ursache wird verschleiert, beziehungsweise in schöne Worte gekleidet, da angeblich wegen fehlender Codecs ein Zugriff auf FLV-Videos verweigert wird. Abhilfe würde ein Codec-Package schaffen, doch häufig bereichern dubiose Anbieter den PC zusätzlich noch mit Malware und Trojanern. Meine Empfehlung wäre, einen der oben genannten Player als Standard zu verwenden.
Für die Weiterentwicklung des Flash-Players, wäre sicher ein Unkostenbeitrag die bessere Lösung gewesen, als konzequenzlos Kunden zu vergraulen. Während meiner aktiven Zeit als Webdesigner, erstellte ich in zahlreichen Internetauftritten auch jede Menge Flashdateien. Damit zerschoss Adobe durch seine Radikalkur gnadenlos auch jene Seiten. Vermutlich verlor das Unternehmen noch viele weitere Kunden, jedenfalls werde ich künftig auf kein Adobe-Produkt mehr zugreifen.